Dienstag, 19. Juni 2007

Dunedin

Am Freitagabend bekam ich einen Anruf, „Hallo Alex hast du nicht Lust mit uns, bis Sonntag Abend, nach Dunedin (sprich Daniedin) zu kommen?“, warum eigentlich nicht dachte ich mir, der Ort stand zwar nicht auf meiner Reiseliste aber man ist ja schließlich nur einmal hier. Dunedin liegt etwa 4 Stunden südlich von Christchurch, ist die ehemalige Hauptstadt Neuseelands und ist mit etwa 150000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Südinsel. Die Fahrt gestaltete sich aber als etwas schwierig, denn der Neuseeländische Wettergott dachte sich es wäre doch toll die Menschen mit Schnee zu beglücken, so wurde aus 4 Stunden 7, mit 2 selbstgebauten Schneemännern am Straßenrand und viel gelbem Schnee.

Unsere Unterkunft lag direkt im Zentrum, Central Backpackers, sehr sauber, super Qualität, aber viel zu kalt im Winter, aber wer will schon schlafen. Zu unserer kleinen Reisegruppe gehörten Nicole und Valentina aus der Schweiz, Marco aus Italien und ich, aber unsere Gruppe sollte nicht so klein bleiben, denn im Backpacker lernten wir eine Nicole aus Frankreich, Rachel und Judy aus Wales und ein Mädel aus Irland kennen, die uns dann auf unserer Tour durch das Nachtleben begleiteten. Was soll ich sagen, Marco war begeistert, so viele Frauen für 2 Männer, so stellt sich ein Italiener den Himmel vor.


Den Sonntag starteten wir mit einem tollen Frühstück und fuhren dann zum Wandertrack Tunnelbeach, bekannt für seine Sandsteinküste. Im Reiseführer ist dieser Wanderweg mit einer Stunde Fußweg bis zum Strand beschrieben, was nach Schweizer Maßstäben 15 Minuten hin und 25 Minuten zurück bedeutet, was für eine Qual, dafür hat man dann natürlich mehr Zeit um den Strand und die Klippen zu bewundern, einfach herrlich wie das Wasser die Felsen zu formen wusste und wie schön die Sonne war.


Am Nachmittag ging es über die Küstenstraße zur Nordspitze der Dunedin-Penninsula (Halbinsel), mit dem Leuchtturm und den Albatrosbrutplätzen und, nicht weit davon entfernt, zum Pinguinstrand, an dem Naturschützer ein Geflecht von Schützengräben und Verstecken angelegt haben, um die Beobachtung der dort ansässigen und seltenen Art der Gelbaugenpinguine, mit etwa 3000 Tieren, zu ermöglichen. Lustige Tierchen, schön wie sie uns veralberten, wir in der Deckung, voller Erwartung zu sehen wie sie aus dem Wasser watscheln und die frechen Dinger kommen dann einfach nicht in unsere Richtung, legten sich schön ins hohe Gras zum verschnaufen oder liefen einfach wieder zurück ins Wasser, was lief hier nur falsch, hatte etwa jemand einen zu starken Körpergeruch, nein meinte eine der Naturschützerinnen, die Pinguine sind halt unberechenbar.

Leider ging unsere Zeit zu ende in Dunedin und es war Zeit die Heimreise anzutreten, doch was für ein Pech, Marco rammte doch auf dem Parkplatz eine Wand und ein Scheinwerfer, ein Blinklicht und viel Lack an der Stoßstange waren kaputt, also das Auto nicht mehr Fahrbereit für die Rückreise, aber ich muss doch wieder zur Schule. Im Infocenter versuchte ich dann gleich noch einen Bus zurück zu buchen doch leider fuhr der nächste erst am nächsten Nachmittag, also nichts mehr mit Montag zur Schule. Ich verschmerzte das jedoch leicht, denn ich bekam einen schönen Montag Vormittag, mit Spaziergang durch die Stadt, die steilste Straße der Welt, einen Ausflug in die „Hall of Fame“ neuseeländischer Sportsgrößen und zum Abschluss in den Botanischen Garten, der um Längen schöner als der in Christchurch ist, geboten.

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