Sonntag, 27. Mai 2007

Lake Tekapo, Queenstown & Wanaka

Wenn man durch Neuseeland reist hört und sieht man einen Stadtnamen ständig, „Queenstown“. Was hat es nur auf sich mit diesem Ort das er alle Kiwis sofort an Urlaub und Exessive Sauftouren erinnern lässt? Dies musste ich einfach ergründen, auch auf die Gefahr hinaus das ich ebenfalls diesem Mythos erliege.

Der einfachste und auch billigste Weg ist dies gemeinsam mit Gleichgesinnten zu untersuchen, so buchte ich eine geführte Tour. Unser erstes Streckenziel war der wunderschöne und eisblaue Lake Tekapo, der seine Farbe dem mineralienhaltigen Gletscherwasser verdangt und herrlich schimmert.

Direkt am Seerand verbrachten wir die erste Nacht in einer Lodge und ich wurde dort, von 3 mitreisenden Arabern (Hamud, Hamad und Badar) in wichtige Traditionen arabischer Kultur unterwiesen.

Am Freitag morgen, gut gefuttert und schon fast zu Rund zum Wandern, dachten wir uns es wäre doch toll die Gegend mal von Oben zu betrachten. Wir machten uns auf den nächsten Berg zu erklimmen und das Bergcafé in 1300m Höhe zu besuchen. Ich muss sagen mein Körper schrie nein, aber ich wurde durch die Natur und Aussicht entschädigt. Nach einem schnellen Café ging unsere Reise auch schon weiter, vorbei Lachsfarmen im blauen Gletscherwasser, Filmkulissen von Herr der Ringe und der Serie Xena nach Puzzleworld, wo ausgeklügelte Aufbauten, Farben und Muster dem Auge einen Streich spielen. So hat man das Gefühl Wasser fliest Bergauf, Menschen sind schwerelos und ich bin Superman.

Am Nachmittag erreichten wir Queenstown und ich begann den Mythos zu verstehen. Die Stadt ist das wahre Paradies für Sporthungrige und Shoppingfanatiker, überall findet man hier Angebote wie mein sein Leben aufregender gestallten könnte.

Unsere Unterkunft, die Queenstownlodge, hatte Seeblick und bot eine gute Sicht auf die Berge und die Stadt. Da es draußen aber zu regnen begann machte ich es mir mit Whirlpool und anschließender Sauna warm und gemütlich. Von den Strapazen der Fahrt erholt konnte ich dann zur Völkerverständigung schreiten und eroberte mit meinen arabischen Freunden den nächsten Pub. Nach drei Runden Billard mit den Ortsgrößen des Sports, seltsamer Weise spielte ich fast Fehlerfrei, wurde ich als ein wahrer Sportsmann in ihre Reihen aufgenommen.

Am Sonnabend ging es mit der Seilbahn auf die Aussichtsplattform über Queenstown, wir genossen die Sicht und eine Art Gokart genannt Ludge. Zurück im Ort ging es auf einen Bummel durch die Stadt und da das Wetter zu stürmisch wurde mussten für heut die Extremsportarten ausfallen und wir begaben uns auf eine längere Dampferfahrt über den See.

Am nächsten Tag ging es sehr früh los und nach Besichtung weiterer Drehorte und der Goldstadt Arrowtown, ging es dann Richtung Wanaka und der ersten Brücke, von der aus Bungee die Welt eroberte.

Ich kann es noch nicht wirklich begreifen, aber ich bin wirklich von einer 43 m hohen Brücke gesprungen um mit Kopf und Armen im unten liegenden Fluss einzutauchen, was für ein Erlebnis.

Danach war ich so fertig, dass ich wirklich nicht mehr viel über unsere Heimkehr berichten kann, außer das sie über eine Straße führte, die uns einen guten Blick auf „Mount Cook“ bot, den mit über 3700m höchstem Berg Neuseelands.

Nach einem kurzen Gebetsstopp für unsere arabischen Freunde, das sie dann in einer christlichen Kirche zelebrierten, ging es dann weiter nach Christchurch.

Sonntag, 20. Mai 2007

Kaikura und Walbeobachtung

Ich wollte schon immer mal Wale in Natura sehn, also ließ ich mich ganz leicht von Nicole (Schweiz) und Fernanda (Brasilien) zu einem Trip nach Kaikura überreden. Wir entschlossen uns am Sonnabend zu starten und wenn nötig über Nacht dort zu bleiben. Kaikura ist der wohl beste Ort in Neuseeland für Walbeobachtungen und liegt nur 2 Stunden nördlich von Christchurch. Die Busverbindungen in Neuseeland sind zwar nicht immer die Besten, aber dafür unschlagbar günstig, nur 10 Euro für die Hinfahrt.
In Kaikura war das Wetter leider stürmisch und die Wellen 1-2m Hoch, nicht optimal für einen schwachen Magen. Die 3 Stunden Beobachtungstour kostet etwa 70 Euro und bietet eine 80% Geldzurückgarantie und obwohl wir Drei so stolz waren das wir unter den Wenigen waren die, ohne sich zu übergeben, die Seefahrt meisterten, war das Glück nicht auf unserer Seite und wir sahen keinen Wal. Etwas frustriert überlegten wir anschließend was wir nun tun könnten und Kaikura ist am Nachmittag nicht gerade der Ort den ich als Interessant bezeichnen würde. Wir entschlossen uns unser Glück am nächsten Tag nochmals auf die Probe zu stellen und suchten uns erstmal ein kleines Hostel.

Das Hostel lag am Berghang und bot einen schönen Blick über die See, das Zimmer war Sauber und ich musste es nur mit 4 Mädels teilen, oh wie traurig, lach! Ein Mitarbeiter im Hostel war ein Deutscher aus Hamburg und ich erfuhr einige neue Dinge über Neuseeland, bald zu lesen in Interessantes über Neuseeland Teil 2.
Am nächsten Morgen teilten wir uns auf, Nicole kam nochmal mit Wale beobachten und Fernanda wollte lieber mit Delfinen schwimmen gehen. Das an diesem Sonntagmorgen war das Wetter optimal, kaum Wellen und nicht zu sonnig. Wir hatten auch viel Glück und bekamen 2 Pottwale zu sehen, sind schon imposante Tiere, nur etwas langweilig wenn sie so an der Wasseroberfläche schwimmen, aber schaut euch doch einfach die Fotos an.


Der Bootsanlegeplatz liegt etwa 5 km Außerhalb von Kaikura und an einem sehr schönen Küstenabschnitt, nach dem Waltrip wollten wir deshalb gerne einen Spaziergang machen und uns auch noch die Robben anschauen. Es war gerade Ebbe, somit lag ein Großteil der felsigen Küste trocken und wir entschlossen uns direkt entlang der Küste zurück nach Kaikura zu wandern. Die Küste ist so felsig und oft schwer zu begehen, man muss seinen Weg immer sehr genau planen und wir dachten auch nicht dass es ein so komplizierter werden würde. Schon nach dem ersten Kilometer trafen wir auf die ersten Robben, die lagen schön Faul auf den Felsen und sonnten sich. Es ist nur etwas schwer an Robben vorbeizukommen, die gerade 2 m auseinander liegen und angriffslustig bellen wenn man ihnen zu nahe kommt. Wir standen ständig vor neuen Herausforderungen Hindernisse zu passieren und mussten ständig auf der Hut sein wenn wir über einen Felsbrocken kletterten, dahinter könnte ja eine weitere Robbe auf uns lauern.
Die Küstenlandschaft ist aber einmalig und wunderschön, viele kleine Buchten und jede bot andere Felsformationen, die unterschiedlich den Kräften des Meeres ausgesetzt waren und interessante Erosionsspuren aufwiesen. Ich muss sagen es war der wohl schönste Spaziergang den ich je gemacht habe, so interessant, abwechslungsreich und spannend. Leider waren wir nach 3 Stunden Fußmarsch etwas zu spät für unseren Bus zurück nach Christchurch, ich konnte aber unter vollem Körpereinsatz ein Auto überreden zu stoppen und uns zum Bus zu bringen, somit erreichten wir ihn doch noch pünktlich und kamen wieder zurück nach Christchurch.

Mittwoch, 16. Mai 2007

Die Reise an die Westküste

Nachdem ich am Informationsbrett in der Schule gelesen hatte, dass eine Reise an die Westküste angeboten wird, und das für nur umgerechnet 100 Euro, war mein Interesse geweckt. Die Lehrer der Schule rieten mir davon ab, denn diese Gegend der Westküste ist als eine der Regenreichsten der Welt bekannt und gerade im Herbst und Winter sollte man sie meiden. Die gesunde Neugierde überzeugte mich dann aber doch, mich auf diese Reise zu begeben und ich muss sagen, „Ich habe es nicht bereut“.
Am Samstag um 8 ging es los, ich wartete schon auf den angepriesenen geräumigen 22 Sitzer Reisebus, zu meinem erstaunen hielt dann aber ein kleiner 8 Personen Minibus vor mir, der nicht gerade sicher schien. Unserer Tourguide Dormot begrüßte mich und ich erfuhr dass wir nur eine kleine Gruppe von 8 Personen wären. Unsere Reisegruppe bestand aus 4 Koreanern, einer Russin, einer Schweizerin und dem bereits bekannten, immer noch nicht ganz vom Bus überzeugten, Deutschen.

Die Fahrt über den Arthurs-Pass

Unser erstes Ziel sollte der Arthurs-Pass sein, die Gebirgsstraße über die Southern Albs. Bereits kurz nach dem verlassen der Stadt eröffnete sich eine interessante Aussicht am Horizont, wunderschöne und schneebedeckte Berge sowie eine Imbissbude, in der herzhafte Kuchenspezialitäten der Neuseeländer pfeilgeboten werden. Man kann doch Neuseeland nicht richtig genießen oder verlassen ohne einmal mit Opossumfleisch und Pilzen gefüllte Teigtaschen zu probieren, jedenfalls bekam ich heraus das Neuseeländer dies unter Supreme verstehen (Supreme= Fleisch von allem das auf dem Land lebt und zu langsam zum wegrennen ist).
Der Weg zum Arthurs-Pass führt vorbei an einer herrlichen Landschaft, die vielen bereits aus Filmen wie „Herr der Ringe“ oder „Narnia“ bekannt sein wird (auf dem Bild ist die Landschaft aus „Narnia“ zu sehen).

Ein besonderer Ausflugspunkt auf dem Weg über den Pass ist die Replik des Moas, dem größten jemals lebenden Vogel. Die Einheimischen hielten einen Hotelbesitzer für verrückt als er behauptete den bereits Ausgestorben geglaubten Vogel im Wald gesehen zu haben, aber Knochenfunde scheinen seinen Nachbau zu bestätigen und die Maori können hoffen doch nochmal in den Genuss des Fleisches dieses über 3 m großen Tieres zu kommen.

Über den Arthurs-Pass klettert man langsam auf etwa 1500 m Höhe und bestaunt die bis zu 2500 m hohen Berge zur rechten und linken Seite. Die Landschaft ist am Anfang felsig und karg bewachsen, man sieht breite Flussbette, die im Frühjahr gigantische Wassermassen zum Ozean führen und stellenweise über 500 m Breit sind. Über die vielen angsteinflößenden Brücken nähert man sich langsam der Spitze und plötzlich wechselt die Landschaft, die Luft wird feuchter und die Wälder dichter, wir erreichten die subtropische Seite der Insel. Was niemand für möglich hielt zu dieser Jahreszeit, aber wir hatten das herrlichste Wetter.

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